TIPP-KICK Ge­schich­te

TIPP-KICK Ge­schich­te

TIPP-KICK Ge­schich­te

Fast ein Jahr­hun­dert TIPP-KICK – Die An­fän­ge

Im Jahre 1923 soll­te der junge Schwen­nin­ger Ex­port­kauf­mann Edwin Mieg die in­di­sche Ver­kaufs­nie­der­las­sung der Firma Jung­hans-Uh­ren über­neh­men. Ein be­ruf­li­ches Aben­teu­er stand bevor! Doch es soll­te ganz an­ders kom­men.

Jung­hans ver­gab die ver­spro­che­ne Stel­le an einen an­de­ren Be­wer­ber. An­lass genug für Edwin Mieg, um von der Uh­ren- zur Spiel­wa­ren­in­dus­trie zu wech­seln. Ein be­ruf­li­ches Aben­teu­er bahn­te sich an - aber an­ders als ge­dacht.

Die ein­zel­nen Schrit­te

Der erste Schritt

Edwin Mieg ent­wi­ckel­te eine - aus heu­ti­ger Sicht - ge­nia­le Spiel­idee zur Markt­rei­fe und ver­selbst­stän­dig­te sich mit TIPP-KICK be­reits im Jahre 1924. Aus­ge­stat­tet mit einer ge­wis­sen Por­ti­on Mut wagte Edwin Mieg den ers­ten Schritt zur Um­set­zung der Spiel­idee und trieb die Pro­duk­ti­on die­ses Spiels tat­kräf­tig voran.

Schon mit dem Pro­to­typ wurde wie heute ge­spielt: Mit einer Blech­fi­gur, deren Fuß sich auf K(n)opf­druck be­we­gen ließ, galt es einen zwei­far­bi­gen Kork­wür­fel in ein Tor zu schie­ßen. Wegen der ge­rin­gen Masse des Blech­spie­lers war dies nicht ein­fach. Die erste Ver­bes­se­rung er­fuh­ren die Ki­cker schon sehr bald: Ab dem Jahre 1925 ließ Edwin Mieg die Fi­gu­ren aus Blei gie­ßen. Das Pa­tent wurde üb­ri­gens dem schwä­bi­schen Tüft­ler Carl Mayer ab­ge­kauft. Die Ein­zel­fir­ma EDWIN MIEG war ge­grün­det

Der zwei­te Schritt

Auf der Leip­zi­ger Spiel­wa­ren­mes­se 1926 stell­te die junge Firma das Spiel zum ers­ten Mal "in­of­fi­zi­ell" vor. Mit sehr wenig Geld in der Kasse, konn­te sich Edwin Mieg kei­nen ei­ge­nen Stand leis­ten und ver­leg­te seine Ak­ti­vi­tä­ten vor die Tore der Mes­se­hal­le. Auf dem Trep­pen­ab­satz, vor dem Ein­gang zu den Mes­se­hal­len, baute er sein Spiel auf und ließ die in­ter­es­sier­ten Be­su­cher TIPP-KICK spie­len. Viele In­ter­es­sier­te blie­ben ste­hen und bil­de­ten Zu­schau­er­trau­ben. Dies blieb na­tür­lich nicht un­ent­deckt, was zur Folge hatte, dass Wach­leu­te Edwin Mieg "ver­trie­ben".

Un­be­ein­druckt hier­von und mo­ti­viert vom po­si­ti­ven An­klang sei­nes Spiels, ging Edwin Mieg aber zum nächs­ten Ein­gang und ver­kauf­te so in Leip­zig seine ers­ten paar hun­dert TIPP­KICK Spie­le. Eine klei­ne klas­si­sche deut­sche Er­folgs­ge­schich­te soll­te ihren An­fang neh­men.

Der nächs­te Schritt – ein Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sel

Im Jahre 1938 baute Edwin Mieg ein ei­ge­nes Fa­brik­ge­bäu­de in der Hardt­stra­ße 21 in Schwen­nin­gen am Ne­ckar. Die ste­tig wach­sen­de Nach­fra­ge nach TIPP-KICK Spie­len ließ diese In­ves­ti­ti­on zu. Die Ki­cker aus Zink konn­ten nun in der ei­ge­nen Fa­brik ge­gos­sen wer­den.

Edwin Mieg starb im Jahre 1948, und sein Söhne Peter und Hans­jörg Mieg über­nah­men die Firma. Das Spiel blieb bis in die 50-er Jahre un­ver­än­dert. Im Welt­meis­ter­schafts­jahr 1954 kam es zum gro­ßen Durch­bruch von TIPP-KICK.

Peter Mieg ent­wi­ckel­te zu­sam­men mit sei­nem en­ga­gier­ten Be­triebs­lei­ter Franz Rusch den fal­len­den Tor­wart "Toni". Die­ser Tor­wart – un­ver­än­dert bis heute – ist Kunst­stoff und kann auf Knopf­druck nach rechts oder links fal­len.

180.000 Spie­le wur­den al­lein im Jahr des WM-Ti­tel­ge­winns in Deutsch­land ver­kauft.

Die Ma­cher des Klei­nen

An der Au­then­ti­zi­tät des Spiels ist nichts ver­än­dert wor­den, aber die Bälle und Tore wer­den seit dem Jahre 1954 auch aus Kunst­stoff her­ge­stellt. Grö­ße­re Spiel­fel­der und sta­bi­le­re Spiel­plä­ne ent­stan­den und auch eine schö­ne Spiel­uhr wurde in der Uh­ren­stadt Schwen­nin­gen pro­du­ziert. Im Jahre 1963 bezog die Firma Mieg ihr neues Pro­duk­ti­ons­ge­bäu­de im In­dus­trie­ge­biet Di­cken­hardt in Schwen­nin­gen.

Spaß, aber auch Ernst

Mit dem Be­ginn der Fuß­ball-Bun­des­li­ga (1963) wur­den die Mann­schaf­ten auch als TIPP-KICK Spie­ler pro­du­ziert (Bun­des­li­ga Top-Ki­cker). Im Jahre 1967 wurde ein bis dahin un­be­kann­ter jun­ger Fuß­ball­spie­ler auf der neuen TIPP-KICK Ver­pa­ckung ab­ge­bil­det. Für nur 1.000 DM Ho­no­rar er­hielt die Firma Mieg die Rech­te am Namen und an der Ab­bil­dung des un­be­kann­ten Spie­lers Gerd Mül­ler. Recht­zei­tig zur WM 1974 in Deutsch­land konn­ten die Spie­le mit TIPP-KICK Star-Ki­ckern in den Far­ben der teil­neh­men­den Na­tio­nal­teams nach­ge­spielt wer­den.

In­no­va­tio­nen und stän­di­ge Ver­bes­se­run­gen rund um das TIPP­KICK Spiel mit sei­nem um­fang­rei­chen Zu­be­hör ge­hö­ren zur Ta­ges­ord­nung. So wur­den im Jahre 1978 tex­ti­le Netz­to­re ein­ge­führt, bevor vier Jahre spä­ter der Star-Kee­per - ein Tor­wart, der sich zu­sätz­lich nach vorne hech­ten kann - Ein­zug hielt. In den 80-er und 90-er Jah­ren kom­men bis zu fünf ver­schie­de­ne Aus­füh­run­gen des TIPP-KICK Spiels auf den Markt – für jede Ziel­grup­pe eine.

Gute Zei­ten, schlech­te Zei­ten

TIPP-KICK kann als "Fuß­ball im Klei­nen" be­zeich­net wer­den. Dies gilt auch im Be­son­de­ren aus wirt­schaft­li­cher Sicht. Immer wenn "die Gro­ßen Pro­ble­me" hat­ten, dann spür­ten diese auch "die Ma­cher des Klei­nen".

Der Bun­des­li­gaskan­dal in den 70-er Jah­ren führ­te zu einem star­ken Ein­bruch der Ver­kaufs­zah­len und auch das schlech­te Ab­schnei­den bei Welt­meis­ter­schaf­ten wie z.B. 1978 in Ar­gen­ti­ni­en („Die Schmäh von Cor­do­ba“) oder 1994 in den USA (Ste­fan Ef­fen­bergs un­rühm­li­cher Auf­tritt und Ab­gang) wirk­ten sich ne­ga­tiv auf die Jah­res­bi­lan­zen aus.

Die jün­ge­re Ge­schich­te

Ende der 1990-er ent­stand in der Wirt­schaft ein neuer Trend und damit ein für die Firma neues, lu­kra­ti­ves Ge­schäfts­feld: TIPP-KICK Spie­le wer­den ver­mehrt von Fir­men als Wer­be­ge­schen­ke ein­ge­setzt. Die­ser Trend wurde durch die Per­spek­ti­ve der WM im ei­ge­nen Land 2006 noch ver­stärkt.

Die Marke TIPP-KICK be­sitzt einen sehr hohen Be­kannt­heits­grad in Deutsch­land, Ös­ter­reich und in der Schweiz. Tra­di­tio­nell wird das Spiel vor allem in die­sen Län­dern ge­spielt und ver­kauft. Im rest­li­chen Eu­ro­pa ist die Ver­brei­tung des Spiels noch aus­bau­fä­hig – auch weil es dort ver­ein­zelt an­de­re Fuß­ball­spie­le auf dem Markt gab, die "in" waren.

Ver­mehr­te An­stren­gun­gen, um in wei­te­ren Län­dern den Ver­trieb des Spie­les an­zu­kur­beln, hat sich die Firma Mieg, die seit den 1990-er Jah­ren in der 3. Ge­ne­ra­ti­on, von Ma­thi­as und Jo­chen Mieg, ge­führt wird, zum Ziel ge­setzt.

Die Firma Mieg - die kleins­te Spiel­wa­ren­fir­ma Deutsch­lands

Durch das Pro­blem der star­ken Nach­fra­ge­schwan­kun­gen hat die Firma Mieg viele Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se, die bis zum Jahre 1998 noch im Haus an­ge­sie­delt waren, an Zu­lie­fe­rer ver­ge­ben.

Im Zuge der Wett­be­werbs­fä­hig­keit wur­den im ers­ten Jahr­zehnt der 2000-er Jahre ei­ni­ge Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se ins Aus­land ver­legt, ohne aber die Hand­lungs­fä­hig­keit vor Ort zu ver­lie­ren. Noch heute kön­nen die Spiel­fi­gu­ren vor Ort im Schwarz­wald ge­gos­sen wer­den und die Kunst­stoff­tei­le bei Be­darf lokal her­ge­stellt wer­den. Und auch die Hand­be­ma­lung ist wei­ter­hin eines der Kern­stü­cke. Der Groß­teil der Ki­cker wird im Aus­land be­malt, kann aber auch im Schwarz­wald mit dem pas­sen­den Out­fit ver­se­hen wer­den.

Immer am Ball – neue Trends stets im Vi­sier

Ein Klas­si­ker seit dem Jahre 1924 und bei der ers­ten Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft im Jahre 1930 be­reits sechs Jahre auf dem Markt, lässt sich TIPP-KICK im Jahre der Fuß­ball-Groß­er­eig­nis­se meist etwas Spe­zi­el­les ein­fal­len. Bei der Heim-WM 2006 tauch­ten über­di­men­sio­na­le TIPP-KICK Fi­gu­ren im Um­feld sowie auch an den Flug­hä­fen zur De­ko­ra­ti­on auf.

Im Vor­feld der WM 2010 in Süd­afri­ka prä­sen­tier­te TIPP-KICK ein Spiel in den Far­ben Afri­kas. Ein bei­ge­brau­nes Spiel­feld unter der hei­ßen Sonne des afri­ka­ni­schen sowie Zebra, Gi­raf­fe und Ele­fant zier­ten den Spiel­kar­ton und bil­de­ten den Start­schuss zur Fuß­ball-Sa­fa­ri mit dem ecki­gen Ball.

Vier Jahre spä­ter soll­te bra­si­lia­ni­scher Zau­ber­fuß­ball ins deut­sche Wohn­zim­mer ein­zie­hen. In der dafür ei­gens ent­wi­ckel­ten Sam­ba-Edi­ti­on war in An­leh­nung an den bra­si­lia­ni­schen Na­tio­nal­spie­ler und Ex-Bay­ern­pro­fi Dante die erste per­so­na­li­sier­te TIPP-KICK Spie­l­er­fi­gur ent­hal­ten. Eine In­no­va­ti­on stell­te auch die neue TIPP-KICK Halb­zeit­uhr dar, die mit so­ge­nann­ten Sound­chips auf­ge­rüs­tet wer­den konn­te und die je­wei­li­ge Na­tio­nal­hym­ne ab­spie­len ließ.

Pünkt­lich zur Frau­en Fuß­ball-WM 2011 in Deutsch­land war die Zeit für die erste weib­li­che Spie­l­er­fi­gur reif. Die Ma­cher aus dem Schwarz­wald prä­sen­tier­ten eine de­zent weib­li­che Me­tall­spie­le­rin, die Sport­lich­keit und das Fe­mi­ni­ne ver­eint.

Der TIPP-KICK Boom hält auch im WM-Jahr 2018 an und sorgt, dass die Pro­duk­ti­ons­li­nie nicht still steht. Tau­sen­de an Spiel­fi­gu­ren wer­den für Fu­ro­re sor­gen und den Ap­pe­tit für das große Sport­er­eig­nis im größ­ten Land der Welt ver­stär­ken.

Schö­ne Über­ra­schun­gen an der Kasse von Han­dels­ket­ten

TIPP-KICK Spie­ler wer­den im Le­bens­mit­tel­han­del ab dem Jahr 2018 als Kun­den­bin­dungs­in­stru­ment ein­ge­setzt und in gro­ßen Stück­zah­len ver­schenkt. Sie brau­chen mi­ni­mal Platz, aber haben ma­xi­ma­le Wir­kung.

Schnell ka­putt und dann wert­los?

Mit TIPP-KICK Fi­gu­ren sind ge­fühl­vol­le Heber mög­lich, aber man kann ihnen auch ein­fach kräf­tig auf den roten Kopf hauen.  

Selbst in den Hän­den einer Schul­klas­se gehen die Ki­cker nicht ka­putt. Seit Jah­ren schon en­ga­giert sich TIPP-KICK er­folg­reich bei der Ak­ti­on „Spie­len macht Schu­le“. In Ko­ope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Ver­band der Spiel­wa­ren­in­dus­trie und dem Ver­ein „Mehr Zeit für Kin­der“ wer­den in Schu­len Spiel­zim­mer ein­ge­rich­tet und auch von der Firma TIPP-KICK GmbH aus­ge­stat­tet.

We proud­ly pre­sent: unser New­co­mer

Wir fei­ern 2024 unser 100-jäh­ri­ges Ju­bi­lä­um mit einer Son­der­edi­ti­on. Der Deut­sche Fuß­ball­bund und TIPP-KICK, das ist ein per­fek­tes Match und passt zu dem Ge­samt­bild der Firma: Spiel, Sport und Fuß­ball­be­geis­te­rung pur.

Die TIPP-KICK Ge­schich­te geht wei­ter

In der Zeit zwi­schen 2018 und 2024 gibt es meh­re­re Über­nah­me­an­ge­bo­te an­de­rer Spiel­wa­ren­her­stel­ler. Aber die Liebe zu TIPP-KICK spielt ein­fach die Haupt­rol­le in un­se­rem Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men, über dem der Grün­der­geist Edwin Miegs immer noch schwebt. Und wir sind glück­lich, dass die vier­te Ge­ne­ra­ti­on der Fa­mi­lie Mieg si­gna­li­siert hat (die nächs­ten 100 Jahre) wei­ter­zu­ma­chen.